Die Geschichte von Hertha BSC ist unzertrennbar mit den Sportplätzen verbunden, auf denen der Verein trainiert und gespielt hat. Dazu gehörten der Exerzierplatz, der Schebera-Platz und natürlich insbesondere das Stadion am Gesundbrunnen. Das Berliner Olympiastadion wurde erst später zur festen Spielstätte, aber der Reihe nach.
Zunächst trainierte man noch unter dem Vereinsnamen BFC Hertha 92 auf dem Exerzierplatz, einem auf dem Gelände des heutigen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks gelegenen großen Fußballplatz, der sich in Laufweite zum Arkonaplatz befand. Der „Exer“ war vormals von der preußischen Armee als Exerzierplatz für ein Garde-Regiment genutzt und Ende des 19. Jahrhunderts dann schließlich aufgegeben worden. 12 Jahre lang war der Platz die Spielstätte des Clubs, ehe der Verein im Jahr 1904 die Heimspielstätte auf den Schebera-Platz an der Behmstraße (Gesundbrunnen) verlegte. Auf dem Schebera-Platz feierte Hertha etliche Berliner Meisterschaften.
1892-1904
„Exer„
1904-1907
Schebera-Platz (NNW)
1907-1909
Sport-platz an der Hauptstr. (Rein.)
Das Fusion des BFC Hertha 92 mit dem Berliner Sport-Club führte zum neuen Vereinsamen, wie wir ihn heute kennen: Hertha Berliner Sport Club. Die Fusion verbesserte die Finanzlage des Vereins erheblich. Gegenüber des Schebera-Platzes erwarb man das Gelände der Schebera-Eisbahn, um dort das Stadion am Gesundbrunnen zu bauen, im Volksmund auch „Plumpe“ genannt. Das Stadion sollte Hertha BSC viele Jahrzehnte als Heimstätte dienen. Jahre, in denen Hertha mit den Deutschen Meisterschaften 1930 und 1931 die größten Erfolge der Vereinsgeschichte feierten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wies das Stadion schwere Schäden auf, die bis Dezember 1950 teilweise wieder saniert werden konnten, aber 1963 nicht mehr die Mindestanforderungen der neu gegründeten Bundesliga erfüllten. Hertha BSC musste für die Bundesligaspiele in das Berliner Olympiastadion umziehen.
1909-1927
Schebera-Platz
1927-1963
Plumpe (Abriss dann 1974)
1963-heute
Berliner Olympia-stadion
Nach dem Bundesliga-Skandal von 1971 drohte der Hertha BSC das finanzielle Aus. Der Verein musste die Plumpe verkaufen, und die Spielstätte wurde 1974 abgerissen, um 440 neuen Wohnungen Platz zu machen. Der Verein hatte mit dem Verkauf des Stadions auch einen Teil seiner Seele verkaufen müssen, um finanziell zu überleben.
Alle Bemühungen ein neues, eigenes und selbstfinanziertes Stadion zu bauen (und zu betreiben), scheiterten bisher an der fehlenden Unterstützung aus der Politik.
Weiterführende Links:
Artikel Standort Berlin bei https://neues-herthastadion.de .
Stadion am Gesundbrunnen bei Wikipedia.
NNW-Platz bei Wikipedia.
Video vom SFB aus dem Jahre 1974 über die Plumpe.